Vor 70 Jahren: Gründung der Geschwister-Scholl-Stiftung am 5. Dezember 1950


"Dass die Stiftung nun durch ist, sollte man irgendwie feiern. Dabei könnte es leicht passieren, dass das ganze Stiftungsvermögen flöten ginge", schrieb Max Bill am 7. Dezember 1950 aus Zürich an Inge Scholl in Ulm.

Das mochte Anfang Dezember 1950 noch der Fall sein, doch sollte sich das bald ändern: Für ihr Projekt einer "Geschwister-Scholl-Hochschule", aus der dann später die HfG (Hochschule für Gestaltung) Ulm werden sollte, hatte ihr der amerikanische Hochkommissar für Deutschland, John J. McCloy, eine Spende von 1.000.000 DM zugesagt. Die Bedingung dafür war allerdings, dass die Hochschulgründer einen genauso hohen Betrag aus Spenden und Zuschüssen einwerben konnten. 

Inge Scholl und ihre Mitarbeiter machten sich unverzüglich an die Arbeit, verhandelten, reisten, telefonierten, schrieben Briefe − und gründeten eine Stiftung, um das Geld für ihr Projekt in Empfang nehmen zu können. Die Geschwister-Scholl-Stiftung (GSS) war damit die Trägerin der HfG; sie bestand über das Ende der Hochschule fort.

Als Stiftung Hochschule für Gestaltung HfG Ulm liegen ihre Aufgaben noch heute in der Förderung der Wissenschaft, der Forschung und Entwicklung der Gestaltung sowie im Erhalt der denkmalgeschützten HfG-Gebäude auf dem oberen Kuhberg in Ulm.

Aus Anlass des 70. Gründungstages der GSS haben die Stiftung Ulm und das HfG-Archiv Ulm zusammen einen Podcast mit Auszügen aus Originalbriefen aufgenommen, der die aufregende Zeit der Spendeneinwerbung und der Stiftungsgründung lebendig werden lässt. 

Hier finden Sie den Link zum Podcast: www.hfg-ulm.de

Die Beiteiligten: www.hfg-ulm.de und www.hfg-archiv.museumulm.de