Autonome Agrarmaschine

»Feldschwarm FSE II«


 
Hersteller
Feldschwarm Konsortium
Technische Universität Dresden
Fakultät Maschinenwesen
Institut für Naturstofftechnik
Dresden
www.feldschwarm.de 

Design
Technisches Design TU Dresden
Dresden
www.tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/imm/td

Steigende Nachfrage, schrumpfende Anbauflächen, Personalmangel und klimatische Veränderungen setzen die globale Landwirtschaft unter starken Innovationsdruck. Die bisherige Strategie, Rationalisierungseffekte durch größere Maschinen zu erreichen, lässt sich angesichts der damit verbundenen Bodenschädigung nicht mehr aufrechterhalten. Künftig werden die Maschinen wieder kompakter, zugleich aber automatisierter. Autonom in Schwärmen agierende Maschinen könnten schon bald das Bild auf den Feldern bestimmen. Wie, das zeigt das interdisziplinäre Forschungsprojekt Feldschwarm, an dem elf Partner aus Industrie und Forschung beteiligt sind.
Als konkretes Ergebnis entstand dabei „FSE II“, eine autonome Bearbeitungsmaschine, deren Werkzeuge nicht mehr angehängt werden, sondern sich zwischen den Achsen befinden. Damit wird die Maschine schmaler, leichter und modularer. Das Design konzentriert sich auf den Maschinenkopf mit der Antriebseinheit und integriert die Sensorik sowie Lichtelemente, mit denen die Maschine kommuniziert. Die Landwirtin oder der Landwirt steuern den Schwarm über ein Tablet und ein grafisches User-Interface.

Jury
Noch befinden sich Agrar-Roboter im Versuchsstadium, aber in wenigen Jahren werden sie wohl Alltag sein. Feldschwarm ist ein extrem technologiegetriebenes Verbundprojekt, bei dem das Design von Beginn an einbezogen war. Der Gestaltungsanspruch ist ausgesprochen hoch, schließt alle Details der Maschine sowie die Nutzer*innen ein und verleiht dem Ganzen einen klaren, visionären Charakter. Das Design visualisiert die enorme Wurfweite dieses Projekts.

 
 
 

Mobiles Beatmungsgerät

»Luisa«


 
Hersteller
Löwenstein Medical Technology GmbH & Co. KG
Hamburg
www.loewensteinmedical.com

Design
Inhouse
Anne Wonsyld und
Stephan Kommunikationsdesign
Karlsruhe
www.stephan-design.com 

Menschen, die auf externe Beatmungshilfen angewiesen sind, haben dadurch oft Probleme, am normalen Leben teilzuhaben. Es sei denn, ein netzunabhängiges Beatmungsgerät steht zur Verfügung, das kompakt und damit alltagstauglich ist. „Luisa“ schließt diese bisherige Lücke. Die mobile Beatmungshilfe lässt sich platzoptimiert stehend wie auch liegend nutzen, wird 18 Stunden lang von Batterien versorgt und ist auch für Outdoor-Aktivitäten geeignet. Das 3,8 Kilogramm schwere Gerät wird über einen farbigen 10-Zoll-Touchscreen bedient. Die Menüführung über das Display führt die Nutzer*innen intuitiv durch die Einstellungen und präsentiert schnell den aktuellen Status. Fehlfunktionen oder Probleme aktivieren einen Alarm, der wahlweise auch in einer zweiten Sprache ausgegeben werden kann. „Luisa“ eignet sich für Erwachsene ebenso wie für Kinder und kann – als einziges Gerät seiner Art – adapterlos mit den drei international etablierten Schlauchsystemen verbunden werden. Und für eine bessere Hygiene lässt sich das Pneumatik-Modul einfach entnehmen.

Jury
Das ist Medical Design par excellence, weil das Gerät die Lebensqualität vieler Menschen verbessert. Trotz des hohen technischen Komplexitätsgrades lässt es sich durch die Nutzer*innen einfach handhaben – dazu trägt das große, durch eine umlaufende Gummierung geschützte Display erheblich bei.

 
 
 

Hartschalenkoffer

 »Floyd Cabin, Floyd Check-In, Floyd Trunk«


 
Hersteller
Floyd GmbH
München
www.floyd.one

Design
Panoorama
München
www.panoorama.de

Wer reist, braucht einen Koffer – aber den richtigen. Für alle, die den lässigen Style der kalifornischen Skateboard-Kultur der 1970er-Jahre zelebrieren, ist diese Kofferserie gedacht. Alle drei Modelle – 41, 61 oder 82 Liter groß – fahren auf bunten Skateboard-Rollen. Das geschieht akustisch erfreulich leise und zugleich wendig, weil jede Rolle um 360 Grad drehbar ist. Die Koffer bestehen aus Polycarbonat, der Aluminiumrahmen sorgt zusammen mit dem Klickverschluss für passgenaues Schließen. Die Metalliclackierung der Schalen ist in neun Retro-Farben mit schillernden Namen wie Sunset-Orange oder Magic Purple zu haben, auch die Rollen stehen in unterschiedlichen Transparenttönen bereit. Dank der vier Rollen-Paare kann der Koffer sogar im Stehen geöffnet werden. Die orangefarbene Innenseparierung verhindert dabei, dass sich der Inhalt des Koffers selbstständig macht.

Jury
Ein ausgesprochen wertiges und komplett durchgestaltetes Produkt. Die Polyurethan-Rollen bewegen sich sicher auf allen Böden, sind leise und lösen endlich das Problem der lästigen Rollkoffer-Akustik. Die mitgelieferte Hülle schützt vor Regen und hartem Handling bei der Verladung. Sehr schön ist die stabile Innenausstattung.

 
 
 

Kettwirkware

 »Wirkungsvoll«


 
Hersteller
Rökona Textilwerke GmbH & Co KG
Tübingen
www.roekona.de

Design
Inhouse

Nur sortenreine Materialien sind wirtschaftlich recycelbar, das ist hinreichend bekannt. Doch Mono-Materialien stellen Entwickler*innen vor große Herausforderungen, spätestens dann, wenn es um die Kombination verschiedener Eigenschaften geht. Das beginnt bereits bei der farblichen Anmutung – wird sie mittels einer zusätzlichen Applikation realisiert, entsteht wieder ein Verbundmaterial.
Dass es auch anders geht, zeigen die beiden im Wirkverfahren produzierten Textilien für das Interieur von Fahrzeugen, speziell für die Beschattung von Panoramadächern.
Der Glanzgrad der Textilien hängt von der Art ab, wie die einzelnen Fäden gelegt wurden. Je nach Lichteinfall reflektieren die Oberflächen unterschiedlich – bei starkem Licht wirkt die Fläche glänzend, bei wenig Licht ausgesprochen matt. Die metallische Optik entsteht ohne zusätzliche Bedampfung, das Material bleibt komplett metallfrei. Der Wirkprozess lässt sich variieren und bringt verschiedene, metallische Farben hervor.

Jury
Eine Materialentwicklung, die in die richtige Richtung weist und zeigt, dass Verbundmaterialien durchaus verzichtbar sind. Hier knüpft die intelligente Veränderung von Prozessen an die Forderung nach zeitgemäßem Design und Kreislaufwirtschaft an. Obwohl für die Autobranche konzipiert, sollten die Textilien ihren Weg auch in andere Bereiche finden.

 
 
 

Garderobe

 »Gar:Ash«


 
Hersteller
Richard Schmied GmbH
Aalen
www.richardschmied.com

Design
Valentin Schmied
Aalen
www.valentinschmied.com

Immer wieder ein Thema zu Hause: Wohin mit Jacken, Mänteln, Taschen und Schuhen des täglichen Gebrauchs? Abhilfe verspricht hier die flexible, aus unterschiedlichen Rahmen ineinandergesteckte Garderobe aus Eschenholz. Ein oder zwei Ablageböden bieten Platz für Schuhe und Utensilien, die oberen Rahmenleisten eignen sich zum Hängen von Kleidung. Der Clou dabei: Je mehr auf der Garderobe lastet, desto stabiler wird sie, da sich die Rahmen durch die auftretende Spannung fest miteinander verbinden.
Mittels einer optional erhältlichen, verschiebbaren Holzbox und der Wahl zwischen unterschiedlichen Oberflächen und Farbausführungen lässt sich die Garderobe verschiedenen Wohnumfeldern und individuellen Vorlieben anpassen.

Jury
Hier wurde ein Alltagsthema charmant neu interpretiert, sehr reduziert und doch eigenständig umgesetzt. Dank eines konstruktiv durchdachten Kniffs lässt sich die Garderobe schraubenlos aufbauen und stabilisiert sich selbst. Die Umsetzung in Holz zeigt ein hohes handwerkliches Niveau.