« ZURÜCK

Investitionsgüter, werkzeuge
EcoHone HRX
Honmaschine

.


HERSTELLER
Nagel Maschinen- und Werkzeugfabrik GmbH
Nürtingen
ecohone.com

DESIGN  
UP Designstudio GmbH & Co. KG
Stuttgart
updesignstudio.de


Mit der neuen, automatisierten Horizontalhonmaschine betritt der Hersteller die Sphäre der Industrie 4.0. Diesen Technologiesprung visualisiert das völlig neue Design der Anlage – auf den ersten Blick sichtbar durch das kompakte Housing mit transparenten Bereichen und einer umlaufenden Lichtlinie, die über den Prozessablauf informiert und zugleich eine emotional ansprechende Komponente einbringt. Die Reduktion der Farbigkeit auf Weiß und Schwarz steht für High-Tech und Konzentration.

Das Gestaltungskonzept differenziert Technik- und Bearbeitungsbereich, in letzterem agiert ein Industrieroboter als automatischer Werkzeugmanager. Er entnimmt dem Werkzeuglager die jeweils notwendigen, mit RFID-Tags versehenen Tools und prüft diese automatisch auf Verschleiß. Das Tool-Lager ist auch von außen ergonomisch optimal zugänglich und wie die anderen Wartungsöffnungen flächenbündig ins Housing integriert. Das Interface dreht sich hingegen aus dem planen Housing heraus, wendet sich dem Bedienpersonal zu und baut zudem eine dreidimensionale Spannung auf.


JURY STATEMENT
Betrachtet man die rein konstruktiv geprägte Vorgängermaschine, dann sehen wir hier einen – für ein mittelständisches Familienunternehmen – enormen Entwicklungsschritt. Die Anlage ist bemerkenswert konsequent durchgestaltet, inszeniert den Roboter im Inneren und involviert bei aller technischen Klarheit emotionale Details, mit denen die Maschine kommuniziert.
.
Sebastian Rieger, Head of Product Design, UP Designstudio GmbH & Co. KG

.

„Die CORPORATE COLOR
MUSS HEUTE 
NICHT MEHR UNBEDINGT
IM PRODUKT PRÄSENT SEIN.“

Der Designsprung zwischen alter und neuer Maschine ist gewaltig. Was hat das Unternehmen motiviert?

SEBASTIAN RIEGER: Dazu ist die Vorgeschichte wichtig, denn die prämierte Maschine basiert auf einer technologischen Innovation, die unter anderem durch den Einsatz eines Roboters die Taktzeiten reduziert und den vollautomatisierten Betrieb erlaubt. Dieser Fortschritt sollte in Form einer Designstudie als Messe-Highlight präsentiert werden und für Aufmerksamkeit sorgen. Entsprechend groß waren damals die gestalterischen Freiheiten.
 

Wie ging es dann weiter?

SEBASTIAN RIEGER: Die Messe-Präsentation war so erfolgreich, dass die Maschine in Serie gehen sollte. Das war natürlich so direkt nicht möglich, weil wir ja recht frei an die Sache herangegangen waren und Aspekte wie Fertigung oder Kosten nicht in der Tiefe berücksichtigen mussten. Also starteten wir mit der Arbeit an der Version 2.0 mit dem Ziel, so nah wie möglich an der Designstudie zu bleiben.
 

Honmaschine „EcoHone HRX“
 

Welche Rolle spielte dabei die Ergonomie?

SEBASTIAN RIEGER: Obwohl die Anlage über einen Handling-Roboter automatisiert läuft, war die Ergonomie durchaus relevant. Zum Beispiel erreichten wir durch große transparente Schiebetüren, dass der Arbeitsraum für Anwender:innen bestmöglich zugänglich und einsehbar ist. Ebenso befinden sich die mit RFID-Tags markierten Werkzeuge platzsparend in einem seitlichen Auszug analog zu einem Apothekerschrank, der gut und einfach manuell bestückt werden kann.
 

In der Regel ist die Hausfarbe ein Merkmal, auf das kein Unternehmen verzichten möchte. Hier verzichtet man auf das Blau – wie das?

SEBASTIAN RIEGER: Die Corporate Color muss heute nicht mehr unbedingt im Produkt präsent sein. Vor allem dann, wenn es sich um eine weit verbreitete und damit kaum charakteristische Farbe handelt. Im Sinne einer technischen und modernen Wirkung haben wir auf Blau verzichtet und der Maschine neutrale Grundfarben gegeben. Sogar das Logo ist nicht in Blau gehalten, sondern leuchtet in Weiß.
 

Und dann gibt es noch weitere Leuchtelemente.

SEBASTIAN RIEGER: Richtig. Viele Teile der Maschinenverkleidung bestehen, der transparenten Anmutung wegen, aus Macrolon. Integrierte Lichtstreifen in den Scheiben visualisieren den Prozess und den Status der Maschine. Damit wird die Hülle quasi interaktiv.
 

UP DESIGN STUDIO GMBH & CO. KG

Das UP Designstudio mit Sitz in Stuttgart wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach mit dem FOCUS OPEN ausgezeichnet – für Consumer-Produkte ebenso wie für Investitionsgüter.

1994 von Stefan Lippert gegründet, firmierte das Büro lange Jahre als ipdd, seit 2017 ist es als UP Designstudio präsent.

updesignstudio.de
.