Interview: Armin Scharf
Fotografie: Pica Marker GmbH
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PICA MARKER GMBH UND
WINKELBAUER-DESIGN ERFOLGSGESCHICHTEN

MARKIERWERKZEUGE FÜR PROFIS

Seit fast 20 Jahren konzipiert und produziert Pica Markierungstools für Profis – und das mit viel Erfolg. Entscheidend dafür ist nicht nur die Nähe zu den Anwenderinnen und Anwendern, sondern auch das klug durchdachte Design.

Auch der klassische Zimmermanns-Bleistift findet einen Platz im Sortiment von Pica – allerdings erweitert um einen Köcher, der nicht nur schick, sondern auch ungemein praktisch ist. Er sorgt dafür, dass der Stift stets greifbar ist, schützt ihn und integriert sogar noch einen Spitzer. Es ist diese Kombination aus Eigenschaften, die alle anderen Pica-Markierungstools genauso kennzeichnet. Gedacht für professionellen Einsatz auf der Baustelle oder in der Werkstatt sind die Marker im Handling optimiert, sind robust und genau zugleich, auf unterschiedliche Untergründe oder Materialien abgestimmt. Es gibt sie als Tiefloch-Marker, mit Tintenfüllung, mit Graphitminen oder Metallspitzen.

Das Design ist Teamsache. Auf der einen Seite steht der Ludwigsburger Designer Ewald Winkelbauer, auf der anderen Stephan Möck, einer der Pica-Geschäftsführer und zuständig für die Produktentwicklung.

Immer wieder wurden die Pica Marker beim FOCUS OPEN ausgezeichnet – zuletzt 2023 mit dem FOCUS OPEN Gold. Wir sprachen mit Stephan Möck über Designentwicklung, Nutzerzentrierung und Plagiate.
 


Unser Interview-Partner Stephan Möck, Leiter Entwicklung und Produktion der Pica Marker GmbH.

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Pica darf man sicherlich als Erfolgsgeschichte bezeichnen – wie ging es eigentlich los mit dem Markergeschäft?

STEPHAN MÖCK: Mein Vater leitete 25 Jahre lang die technische Entwicklung bei Schwan-Stabilo. Als er für meine Schwester ein Haus baute, kam er mit den Markierungswerkzeugen in Berührung. Besser gesagt, mit den fehlenden Tools. So entstand die Pica-Idee. Kurz darauf, 2005, kam der erste Pica-Marker auf den Markt, damals noch unter dem Namen „Colibri-Marker“. Drei Jahre nach dem ersten Tinten-Marker folgte unser „Pica Dry“ mit Graphitmine. Das waren die weltweit ersten Tieflochmarker auf dem Markt und der Grundstein für ein völlig neues Marktsegment.
 


„Pica Fine Dry“ mit Graphit-Mine.
 

Inzwischen haben Sie eine Vielzahl an Markierungs-Tools entwickelt. Wie viele Produkte sind es heute und wozu braucht es diese Vielfalt?

STEPHAN MÖCK: In unserem neuen Katalog füllen die selbst entwickelten Marker insgesamt 37 Seiten. Daneben gibt es noch 17 Seiten mit Classic-Produkten, das sind Stifte, die schon viele Jahre vor Pica bekannt und beliebt waren, zum Beispiel der klassische Zimmermanns-Bleistift.

Wir bieten Marker mit Graphitminen in drei Größen an, mit Buntminen, die entweder wasserstrahlfest oder wasserlöslich sind, temperaturbeständige Buntminen für den Sommer, den „Pica Gel“ für ölige Oberflächen, Tintenstifte in verschiedenen Größen und eine Anreißnadel für Metall. Unser Programm ist so stattlich geworden, dass wir auf unserer Website einen Tool-Finder für unsere Marker und die zugehörigen Minen anbieten.
 


Ein Überblick: die klassischen Produkte der Pica Marker GmbH.
 

Für welche Zielgruppen entwickeln Sie Ihre Tools?

STEPHAN MÖCK: Unser Claim lautete lange Jahre „Tools for Professionals“. Wir haben Kundinnen und Kunden vor Augen, die vom Handwerk leben und solche, die für ihre Arbeit in der Industrie ebenfalls täglich Markierwerkzeuge brauchen.

Wir möchten aus unseren Kundinnen und Kunden Fans der Marke Pica machen. Dass fast jeder eine gewisse Bindung zu seinem Schreibgerät entwickelt, kommt uns zu Gute. Diese emotionale Bindung zeigt sich auch auf unserem Instgram-Kanal mit fast 75.000 Followerinnen und Followern.
 

Wie nah muss man an den Anwenderinnen und Anwendern sein, um immer wieder neue Features aufzugreifen?

STEPHAN MÖCK: Wir versuchen, so nah wie möglich an unseren Nutzerinnen und Nutzern dran zu sein. Dafür sind wir auf Handwerksmessen, beschäftigen uns intensiv mit Rückläuferstiften und nehmen jede Zuschrift ernst, in denen uns ein Problem mitgeteilt wird.
 

Welche Merkmale stehen für die Marke Pica?

STEPHAN MÖCK: Ein langer Ausstand des Schreibdochtes oder der Graphitmine für tiefe Löcher, ein Köcherschoner, der fest an der Hose sitzt und die Einhandbedienung des Markers ermöglicht. Heute stehen wir außerdem für maximale Robustheit und Nachhaltigkeit. So sind die meisten unserer „Innovative-Produkte“ nachfüllbar und sehr langlebig.
 


Mit dem Tieflochmarker Pica Smart Use Marker XL kommt man überall hin.
 

Erfolg zieht Nachahmerinnen und Nachahmer an – wie gehen Sie mit Plagiaten um?

STEPHAN MÖCK: Wir ignorieren das meist. Wir haben uns in den letzten zehn Jahren einen Vorsprung erarbeitet, der uns ganz gut vor Kopien schützt. Aber natürlich betrifft das uns sehr: Allein unser Bestseller „Pica Dry“ hat mittlerweile um die zwölf Kopien. Wir bleiben aber der unangefochtene Preis- und Qualitätsführer und bieten das mit Abstand beste Preis-/Leistungsverhältnis für professionelle Kundinnen und Kunden. Und die handeln nach der Erkenntnis „wer billig kauft, kauft zweimal“.
 

Ihre Tools wurden schon mehrfach mit dem FOCUS OPEN ausgezeichnet – wann kam das Design ins Spiel?

STEPHAN MÖCK: Schon beim Start unseres Unternehmens. Ewald Winkelbauer hat unsere beiden Klassiker „Pica Ink“ und „Pica Dry“ gestaltet. Seitdem ist er als externer Berater dabei, er skizziert seine Ideen, die wir dann umsetzen. Die Design-Auszeichnungen haben uns übrigens befeuert, noch mehr Augenmerk auf die Design-Aspekte zu legen.
 


Der 2023 mit dem FOCUS OPEN Gold prämierte „Pica Dry Metal Set“.
 

Welche Designaspekte stehen heute im Vordergrund?

STEPHAN MÖCK: Wir bauen keine Stifte, sondern Markierwerkzeuge. Robustheit und Ergonomie sind sehr wichtig. Langlebigkeit ist dann sozusagen der „Meisterbrief“. In gewisser Weise entwickeln und produzieren wir Problemlöser für unsere Kundinnen und Kunden und verkaufen ihnen Zeitersparnis.
 

PICA MARKER GMBH

Pica gilt als Erfinder des Tieflochmarkers. Die Produkte sind für den harten Alltag im Handwerk sowie in der Industrie konzipiert und werden stets ganz nah am Bedarf entwickelt. Dabei geht es häufig um Details, die aber oft entscheidende Vorteile für die Anwendenden bieten. Pica verbindet technische Kompetenz und lange Erfahrung in der Schreibgeräte-Industrie mit Erfindergeist.
 


Die Geschäftsführung der Pica Marker GmbH: Gerhard Möck, Seniorchef (Mitte) mit Andreas Möck (links) und Stephan Möck.

pica-marker.com

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WINKELBAUER-DESIGN

Ewald Winkelbauer studierte an der HfG Schwäbisch Gmünd und gründete 1990 sein eigenes Designbüro in Ludwigsburg. Er entwirft für Pica, für Stabilo und andere Marken aus dem Möbel-, Interior- und Küchenbereich.

winkelbauer-design.de
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